Oryza BGT Hinweise Verarbeitung
Oryza BGT ist eine nicht-brennbare, staubarme und flexible Hochleistungswärmedämmung bestehend aus Silikataerogel in einer Faserträgermatte.
Dank seiner exzellenten Wärmedämmeigenschaften wird Oryza BGT erfolgreich als Wärmedämmung unter anderem in Chemie- und Öl & Gas-Anlagen, Haushaltsgeräten und Gebäuden eingesetzt und hilft so Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Zudem ist eine besonders schlanke Wärmedämmung in Einbausituationen mit stark begrenztem Bauraum möglich.
Erfahren Sie hier mehr über Oryza BGT.
Produkt-Highlights
Hohe Energieeffizienz dank niedriger Wärmeleitfähigkeit
Dünnste Wärmedämmung verfügbar in 3, 5, 10 und 20 mm Dicke
Hohe Sicherheit, da nicht brennbar (Brandklasse A1)
Einfach in der Verarbeitung, staubarme Produkttechnologie
Einsetzbar über breiten Temperaturbereich
Durchlässig für Luftfeuchtigkeit aufgrund offener Struktur
Robust und langlebig
ETA in Vorbereitung
Technische Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit: 0,018 W/(m*K)
Dicke: 3 / 5 / 10 / 20 mm
Dichte: 160 kg/m3
Einsatztemperatur: -165 to 650 °C
Brandklasse: A1 (EN 13501)
Lieferform
Oryza BGT wird als Matte in Rollen von 1,50 m Breite verpackt in Folie geliefer. Bei 10 mm Dicke ist eine Rolle 20 m lang
Lagerung
Trotz der guten mechanischen Eigenschaften sollte Oryza BGT vorsichtig behandelt werden. Bitte beachten Sie dazu die folgenden Empfehlungen:
Das Material sollte auf einer ebenen und trockenen Fläche gelagert werden.
Nicht mehr als drei Rollen übereinanderstapeln.
Den Dämmstoff vor andauender, direkter Sonneneinstrahlung, Schlagregen und extremen Wetterbedingungen schützen.
Den Kontakt mit organischen Lösungsmitteln vermeiden.
Um Staubfreisetzung zu vermeiden, nicht werfen oder fallen lassen.
Entsorgung
Reste des Dämmstoffs können wie (neue) Mineralwolle entsorgt werden.
Verunreinigte Verpackung: Vollständig entleertes Packmaterial kann zum entsprechenden Recycling gegeben werden.
Zuschnitt
Oryza BGT kann grundsätzlich mit üblichen Sägen oder einem Cuttermesser zugeschnitten werden. Folgende Hinweise und Empfehlungen sollten dabei beachtet werden:
Zum Schneiden die Matte auf einen ebenen und festen Untergrund legen.
Für den einfachen Zuschnitt ein Cuttermesser oder ein Dämmstoffmesser mit Wellenschliff verwenden. Bei Verwendung eines Cuttermessers mehrfach entlang der Führung schneiden, bis der Schnitt durchgängig ist und beide Teile getrennt sind.
Gerade Schnitte können mit einer Kreis-, Band- oder Stichsäge durchgeführt werden, für Kurvenschnitte am besten eine Band- oder Stichsäge verwenden.
Lochbohrungen mit einer Bohrkrone durchführen oder Löcher ausstanzen.
Kleine Durchführungen und Löcher, z. B. für Dübel und Kabel, können auch mit einer üblichen Bohrmaschine ausgeführt werden.
Nuten und Profile können ausgesägt oder geschnitten, sollten aber nicht gefräst werden.
Generell gilt: Verwendete Sägeblätter sollten einen Wellenschliff oder möglichst viele Zähne aufweisen, Blätter mit wenigen Zähnen oder verschränkter Zahnung sollten vermieden werden (Ausfransen möglich).
Wegen möglicher Staubentwicklung sollte bei allen Säge- und Bohrarbeiten im Innenbereich eine Absaugung vorgesehen werden. Anfallende Stäube sollten nicht mit Druckluft abgeblasen oder anderweitig aufgewirbelt werden, sondern sind am besten feucht mit Seife oder mit einem Industriestaubsauger aufzunehmen.
Verklebung zum Mehrschichtaufbau
Falls erforderlich, können Oryza BGT-Matten mit geeigneten Klebern zu einem mehrlagigen System verklebt werden. Die Wahl des Klebstoffs und der Auftragung kann die Eigenschaften des mehrlagigen Aufbaus, wie z.B. Brandeigenschaften, Wärmeleitfähigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit, beeinflussen. Im Folgenden finden sich einige mögliche Optionen für Klebemittel:
organische Klebstoffe, wie z. B. Polyurethan-basierte Klebstoffe (gefüllt oder ungefüllt),
anorganische Klebstoffe, wie z. B. Wasserglas (bevorzugt Kalium-Wasserglas, kein
Natrium-Wasserglas), handelsübliche mineralische, nicht brennbare Kleber oder Mörtel, Zement- oder Geopolymer-basierte Bindemittel.
Klebstoffe auf Basis organischer Lösungsmittel sind zu vermeiden.
Bei der Auswahl des Klebstoffsystems sind die anwendungsrelevanten Randbedingungen und zulassungsbedingten gesetzlichen Vorgaben für das Gesamtsystem zu beachten, wie z.B. Querzugfestigkeit oder Brandverhalten. Insbesondere wenn eine Nichtbrennbarkeit und Baustoffklasse A1 des Mehrlagensystems erhalten werden soll, wird der Einsatz eines mineralischen Klebesystems empfohlen.
Für den Verklebevorgang gelten folgende allgemeine Hinweise:
Für eine optimale Haftwirkung sollte oberflächlicher Staub auf der Oryza BGT-Oberfläche vor der Verklebung entfernt werden.
Abhängig vom ausgewählten Klebstoff gilt: Auftragung des Klebstoffs auf einer oder beiden Seiten sowie teil- oder vollflächige Auftragung, abhängig von der gewünschten Haftung.
Für zusätzliche Bedingungen zum Aushärten des Klebstoffs sind die Hinweise des jeweiligen Systems zu beachten, z.B. zusätzlicher Anpressdruck oder nachfolgende Wärmebehandlung.
Für wasserbasierte Klebesysteme kann eine Trocknung über Mikrowellenbehandlung erfolgen.
Anwendungsbeispiele in der Wärmedämmung
Gebäudehülle, Außenwanddämmung: vorgehängte, hinterlüftete Fassaden, Wärmedämmverbundsysteme
Ständer- und Kassettenwände
Historische Fassaden, denkmalgeschützte Objekte
Objekte an Grundstücksgrenzen
Eingangsbereiche, Durchgangsbereiche und Fluchtwege
Balkon- und Terrassenanschlüsse
Fensterlaibungen und -simse
Verschattungselemente, Raffstore- und Rollladenkästen
Verschiedene Wärmebrücken und Anschlussbereiche, Nischen
Sonstige Bereiche mit eingeschränkter Platzverfügbarkeit oder anspruchsvoller Geometrie
Anwendungsbeispiel 1: Wärmedämmung der Gebäudehülle
Die generellen Arbeitsschritte für den Aufbau eines verklebten Wärmedämmsystems (Wärmedämmverbundsystem [WDVS] oder Innendämmsystem) auf einer Gebäudewand werden nachfolgend beschrieben.
Vorbehandlung des Untergrunds
Der Untergrund sollte tragfähig, trocken und staubfrei sein.
Bestehende Schäden oder größere Unebenheiten des Untergrunds sollten verfüllt oder beseitigt werden, so sollten z. B. lose anhaftende Teile oder Schichten entfernt werden.
Wenn gewünscht, z. B. zum Erhalt der Anmutung einer historischen Fassade, können kleine Unebenheiten oder eine unebene Oberflächenstruktur durch die Flexibilität von Oryza BGT nachgebildet werden. In diesem Fall reicht es aus, den Untergrund trocken und staubfrei zu halten und lose anhaftende Elemente zu entfernen.
Anbringung
Vor der großflächigen Auftragung wird ein kleinerer Klebevorversuch mit Oryza BGT, dem ausgewählten Klebesystem und dem entsprechenden Untergrund empfohlen (z. B. Klebetest nach ETAG 004).
Als Klebesysteme eignen sich mineralische Klebstoffe und Werktrockenmörtel, z.B. handelsübliche Klebe- und Armiermörtel.
Der Klebstoff wird auf den Dämmstoff, den Untergrund oder beide Seiten aufgetragen, bevorzugt mit einer vollflächigen Pressspachtelung auf dem Dämmstoff mit einer der Mörtelschichtdicke entsprechenden Zahntraufel.
Oryza BGT wird dann fest auf dem Untergrund angedrückt, bei größeren Teilen ggf. auch unter Zuhilfenahme eines Reibebretts.
Da sich wegen der hohen Dämmleistung von Oryza BGT mögliche Wärmebrücken besonders negativ auswirken, ist darauf zu achten, sämtliche Fugen möglichst klein und mörtelfrei zu halten.
Armierung
Zur Verstärkung kann ein Armierungsgitter in die Mörtellage eingebracht werden. Dazu wird der Mineralklebstoff oder Mörtel vollflächig auf der Oryza BGT-Oberfläche aufgebracht, mit einer Zahntraufel verstrichen, das Armierungsgitter aufgelegt und in die Klebstofflage eingedrückt.
Mechanische Befestigung
Falls erforderlich, kann eine zusätzliche mechanische Befestigung der Dämmstofflage Oryza BGT erfolgen. Dazu kann das Material mit einer Bohrmaschine mit üblichen Bohraufsätzen durchbohrt und mit Dämmstoffdübeln fixiert werden.
Eine solche Verdübelung oder andere mechanische Befestigungen erfolgen dabei entsprechend den Vorgaben des Systemanbieters. Zur Minimierung von konstruktiven Wärmebrücken werden hier Dübel oder Befestigungssysteme mit hoher thermischer Trennung und kleinstmöglichen Wärmedurchgangskoeffizienten („CHI-Wert“) empfohlen.
Der Abschluss des Dämmsystems, d. h. die äußerste Schicht, kann über Aufbringung von Putz und Farbe nach Belieben gestaltet werden.
Anwendungsbeispiel 2: Vorgehängte hinterlüftete Fassade
In einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade ermöglicht der Einsatz von Oryza BGT eine schlankere Dämmschicht und trägt außerdem dazu bei, die Ausmaße und das Gewicht der Verankerungen (Konsolenanker) zu reduzieren. Dies verringert wiederum die Anforderungen an die Statik und thermische Entkopplung der Anker sowie die Aufbaustärke des Wandsystems insgesamt.
Anwendungsbeispiel 3: Raffstore- und Rollladenkästen
Oryza BGT eignet sich auch zur Dämmung hinter Raffstore- oder Rollladenkästen. Die schlanke Dämmung hinter diesen Systemen erlaubt ein bündiges Erscheinungsbild der Fassade bei gleichzeitiger Minimierung der Wärmebrücke.
Anwendungsbeispiel 4: Fensterlaibung
Bei einer nachträglich angebrachten Innendämmung wird die im Bereich des Fensterrahmens und der Laibung immer vorhandene Wärmebrücke durch die nun kühlere Bestandswand verstärkt. Wird aufgrund des begrenzten Platzangebots um das Fenster hier nicht effektiv gedämmt, sinkt die Oberflächentemperatur lokal ab, Feuchte aus der Raumluft kann ausfallen. In der Folge können Schimmelbildung an der Oberfläche und Folgeschäden am Objekt auftreten. Eine schlanke Laibungsdämmung mit Oryza BGT kann diese Wärmebrücke minimieren und somit die Feuchtigkeitskondensation und Schimmelneigung reduzieren und damit eine insgesamt schadensfreie Innendämmung überhaupt erst ermöglichen.
Anwendungsbeispiel 5: Erhalt besonderer Gebäudeelemente (z.B. Balkone)
Die hocheffektive Außendämmung mit konventionellen Dämmstoffen führt zu hohen Schichtdicken, die wiederum die zur Verfügung stehende Nutzfläche von Balkonen oder Terrassen einschränkt. Insbesondere bei kleineren Balkonflächen kann eine nachträgliche energetische Sanierung der Außenwand dazu führen, dass sie nicht mehr begehbar sind. Als Alternative zu einem Entfernen oder kostspieligen Umbau und Vorsetzen eines Balkons bietet sich eine schlanke Oryza BGT-Dämmung dieser Bereiche an, mit der ein großer Teil der Nutzfläche mit kleinem Aufwand erhalten bleiben kann.
Anwendungsbeispiel 6: Verlegung von Rohrleitungen und Leerrohren im WDVS
In vielen energetischen Sanierungsprojekten werden verschiedene Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz und des Gebäudekomforts kombiniert. Dazu zählen neben der Verbesserung der Wärmedämmleistung der Fassade auch die Modernisierung der installierten Rohrleitungen und Leerrohre für elektrische Installationen. Die Kombination von Oryza BGT mit üblichen Dämmstoffen erlaubt das außenseitige Anlegen von wärmegedämmten Rohrkanälen innerhalb des Wärmedämmverbundsystems anstelle der innenseitigen Verlegung, die meist mit zusätzlicher Stemmarbeit und Staubentwicklung verbunden ist.
Sicherheitshinweise
Bei der Arbeit nicht essen, trinken oder rauchen. Hände (und ggf. Gesicht) vor Pausen und bei Arbeitsende mit Wasser und Seife waschen. Entsorgung entsprechend der lokalen Verordnungen (siehe oben).
Staubvermeidung
Wie die meisten üblichen Baustoffe auf einer Baustelle, kann das Material beim Transport, Umgang, Schneiden und Trennen und bei der Installation Staub freisetzen. Folgende Maßnahmen tragen dazu bei, die Staubbelastung zu verringern:
Das Material nicht unnötig werfen, aus größerer Höhe fallen lassen oder anderen Kräften aussetzen (z. B. Hammerschlägen).
Bei der trennenden Verarbeitung (Schneiden, Sägen, Bohren) eine Staubabsaugung verwenden.
Falls erforderlich, bei hoher Arbeitsintensität eine lokale Absaugung für den Arbeitsplatz vorsehen.
Schutz der Atemwege
Bei der Arbeit mit dem Material zum Schutz der Atemwege vor Staub eine Staubschutzmaske mit hoher Filterklasse verwenden (z. B. EN 143 oder 149, Typ P3 oder FFP3).
Handschutz und Augenschutz
Lederhandschuhe oder Baumwollhandschuhe mit Nitrilbeschichtung oder Nitrilhandschuhe verwenden (z. B. EN 388, 374). Schutzbrillen mit Seitenschutz verwenden (z. B. EN 166).
Körperschutz
Übliche Arbeitskleidung und sicheres Schuhwerk. Für hohe Arbeitsintensität kann ein geschlossener Schutzanzug verwendet werden (z. B. Ein- oder Mehrwegoverall vom Typ 4, 5 oder 6).
Hautpflege
Der direkte Kontakt mit Oryza BGT-Stäuben kann die Haut trocken und wasserabweisend machen. Der Staub lässt sich einfach mit Wasser und Seife (jedoch nicht nur mit Wasser) abwaschen, für die Hauptpflege bieten sich übliche nachfettende Hautcremes an.
Disclaimer
Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Hinweise basieren auf unserem aktuellen Kenntnisstand und werden lediglich zur Orientierung zur Verfügung gestellt. aerogel-it übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit dieser Informationen, und diese entbinden Verarbeiter und Anwender nicht davon, eigene Versuche und Tests zur Verarbeitbarkeit und Einsetzbarkeit der beschriebenen Produkte durchzuführen. Jegliche hier enthaltenen Angaben, Beschreibungen, Zeichnungen, Fotos, Daten, Proportionen, Gewichte, gemessene Werte usw. können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern und stellen keine vertraglich vereinbarte Qualität oder Eigenschaft dar. Es liegt im Verantwortungsbereich des Verarbeiters oder Anwenders, mögliche Schutzrechte und gesetzliche Regelungen einzuhalten.